Rollstuhl fahren will gelernt sein. Verwandeln Sie den Schulhof in einen Rollstuhlparcours, auf dem die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Fahrübungen durchführen und die spezifischen Fertigkeiten einüben, die ein Rollstuhlfahrer beherrschen muss.

Kompetenzen

  • Die Schüler kennen die Funktionen eines Rollstuhls.
  • Sie beherrschen den Rollstuhl und können sicher fahren (Spur halten, bremsen usw.).
  • Sie können Hindernisse und Barrieren einschätzen.
  • Sie schätzen ihre Kraft richtig ein.
  • Sie setzen ihre Kraft richtig ein.

Material

  • Rollstühle, Kreide und Verkehrshütchen (Pylonen) für die Streckenmarkierungen, eine Wippe oder eine Holzlatte (ca. 1 m) mit runder Holzstange als Unterlage, eine große Plastikfolie, Wasser, Verkehrszeichen

Der Parcours eignet sich gut für Gruppenübungen auf dem Schulhof oder in der Turnhalle. Fragen Sie den Hausmeister, ob in der Turnhalle Übungen mit dem Rollstuhl durchgeführt werden dürfen.


Ablauf

  • Die Unterrichtsanregung „Rollstuhlparcours – einen Rollstuhl sicher schieben“ sollte vorausgegangen sein. Falls nicht, gehen Sie an dieser Stelle kurz auf die grundsätzlichen Eigenschaften eines Rollstuhls ein (siehe dort).
  • Anschließend erläutert die Lehrerin (ein Rollstuhlfahrer, ein Reha-Techniker) die Eigenschaften unterschiedlicher Straßenbeläge in Bezug auf das Fahren mit dem Rollstuhl.
  • Ferner werden die Auswirkungen unterschiedlicher Witterungsbedingungen (Nässe, Glätte, Schnee) auf das Fahrverhalten erklärt.
  • Die Schüler fahren folgende Übungen auf dem Parcours:
    • Spur halten: nicht über die Begrenzung fahren. Der Parcours kann je nach Kompetenz enger gestellt werden. Am Anfang muss er breit genug sein, um Erfolgserlebnisse zu ermöglichen.
  • Kurven fahren: Mit Verkehrshütchen oder Wippstangen werden Slalomstrecken gestaltet.
  • Bremsen üben: An einer Linie oder an einem STOP-Schild bremsen, halten und weiterfahren.
  • Bergauf und bergab fahren: Leichte Steigungen und Gefälle (Brettwippe, Rampe) erfordern einen anderen Gleichgewichts- und Kraftaufwand sowie den geschickten Einsatz der Bremsen.
  • Sichern des Rollstuhls auf unebenem Bodenbelag: Bremsen feststellen.
  • Fahren auf unterschiedlichen Bodenbelägen: Herstellen eines nassen, rutschigen Untergrunds mit Plastikfolie und Wasser, um Wetterverhältnisse bei Regen und im Winter zu simulieren.
    • Fahren nach Verkehrszeichen: Vorfahrtsituationen
  • Unsichere Schüler absolvieren die Übung zunächst mit einer Begleitperson, die bei Schwierigkeiten hilft und unterstützt.
  • Verwenden Schüler im Alltag unterschiedliche Rollstühle, sollten diese bei den Übungen zum Einsatz kommen.

Vertiefung – Fahren nach Arbeitsaufträgen

  • Arbeitsaufträge für Rollstuhlfahrer:
    • Ein Fußgänger soll dir helfen, über eine Rampe zu fahren. Frage ihn!
    • Frage einen Mitschüler, wie du am schnellsten zu ……. fährst!
    • Fahre von ……. nach …….! Achte auf die Verkehrszeichen!
    • Erkläre einem Mitschüler im Rollstuhl, wie er zurück ins Schulgebäude kommt!
    • Sage bei jedem Verkehrszeichen, an dem du vorbei kommst, laut, was du machen musst!

Nacharbeitung

  • Die Schüler schildern ihre Erfahrungen, beschreiben, was gut lief und wo es Schwierigkeiten gab.
  • Schüler, die alle Übungen erfolgreich absolviert haben, erhalten eine Urkunde und werden Ansprechpartner für ihre Mitschüler.
  • Erstellen eines Plakates mit den wichtigsten Regeln und Erkenntnissen. Dazu werden während des Parcours Fotos gemacht.

Die Übungen zeigen, ob Schüler im Rollstuhl ohne Begleitung sicher am Straßenverkehr teilnehmen können.


Urkunde: Rollstuhl fahren


„Rollstuhlfahren für Anfänger“

Zur Einführung eignet sich das Video: „Rollstuhlfahren für Anfänger“.