Vorschulkinder dürfen mit dem Rad nicht allein auf die Straße. Sie können sich im Verkehr noch nicht orientieren und angemessen reagieren. Das Risiko liegt weniger an viel befahrenen Straßen, sondern an vermeintlich sicheren Stellen.

Das Verkehrsumfeld orientiert sich wenig an den Bedürfnissen von Kindern. Auch in Wohngegenden fließt inzwischen viel Verkehr. In einem solchen Umfeld haben es Kinder schwer. Sie nehmen den Verkehr anders wahr als Erwachsene, sie sehen anders und sie hören anders.

Entwicklungsbedingte Grenzen von Kindergartenkindern

  • Sie können ihre Bewegungen schwer koordinieren und kommen leicht aus dem Gleichgewicht.
  • Das Blickfeld von Kindern ist enger als das von Erwachsenen.
  • Sie können sich beim Fahren nicht umschauen.
  • Sie erkennen nicht, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt.
  • Kinder können Entfernungen und Geschwindigkeiten nicht einschätzen.
  • Sie haben keine Vorstellung von ihrem Bremsweg und dem anderer Verkehrsteilnehmer.
  • Sie haben noch kein Gefahrenbewusstsein.
  • Sie lassen sich leicht durch andere Reize vom Verkehrsgeschehen ablenken: ein Ball, der auf die Straße rollt, ein Freund, der von der anderen Seite winkt, ein bellender Hund, der ein Kind erschreckt, und schon läuft es – ohne auf etwas anderes zu achten – los.
  • Kinder können Erfahrungen nicht auf andere Situationen übertragen.

Typische „Fehler“ von Kindern

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In Gedanken oft ganz woanders: Jüngere Kinder achten kaum auf das, was um sie herum passiert, und lassen sich schnell ablenken.

  • Jüngere Kinder achten kaum auf andere Verkehrsteilnehmer.
  • Sie verlieren die Kontrolle über ihr Rad, wenn sie Hindernissen ausweichen (Mülltonnen o.Ä.).
  • Sie übersehen Ein- und Ausfahrten.
  • Sie fahren zu eng an Hauswänden.
  • Sie rechnen nicht mit Personen, die aus Hauseingängen treten.
  • Sie rechnen nicht mit den Fehlern von anderen.
  • Sie können andere Verkehrsteilnehmer nicht einschätzen. Erwachsene wissen, dass ältere Leute sehr langsam gehen oder eine Pause einlegen, jüngere Kinder „wissen“ das nicht.
  • Sie fahren plötzlich auf die Fahrbahn.
  • Sie halten unvermittelt und ohne erkennbaren Grund an.
  • Sie haben Schwierigkeiten an Kreuzungen.
  • Sie haben Mühe, ihr Rad auf hohe Bordsteine zu heben.
  • Sie rechnen nicht mit abbiegenden Autos.
  • Sie sind überfordert an verkehrsreichen Einfahrten von Tankstellen oder Supermärkten.

Andere Verkehrsteilnehmer

  • Autofahrer rechnen nicht mit Kindern.
  • Sie können Kinder hinter geparkten Autos, Hecken oder Mauervorsprüngen nicht sehen.
  • Sie haben eine falsche Vorstellung von ihrem Bremsweg.
  • Sie fahren selbst dann zu schnell, wenn sie spielende Kinder in der Nähe wissen.
  • Schrittgeschwindigkeit heißt 4–7 km/h; viele glauben fälschlicherweise, Schrittgeschwindigkeit sei Tempo 30.
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Sie tauchen wie aus dem Nichts auf: Hinter Autos sind Kinder unsichtbar.