Welche Wege sind für Radfahrer am sichersten? Die Antwort geben Radschulwegpläne. In vielen Kommunen erarbeiten Behörden, Schulen und Eltern solche Pläne. Sie sind aufgebaut wie die Schulwegpläne für Grundschulen, konzentrieren sich aber auf die Belange von Radfahrern.

Kompass im Straßendschungel: der Radschulwegplan

Radschulwegpläne geben Empfehlungen, auf welchen Wegen Schüler sicher und ohne Umwege zur Schule fahren können. Hierzu gehören Radwege und Radfahrstreifen, Wohnstraßen, Fahrradstraßen sowie geeignete Feldwege.

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Radschulwegpläne bewerten die Schulumgebung anhand der Bedürfnisse von Radfahrern. Foto: GDV


Wie entsteht ein Radschulwegplan?

Zunächst wird ein Radschulweg-Grundplan entwickelt. Dazu werden Informationen aus den Unfallauswertungen der Polizei und den Unfalltypensteckkarten, in denen die Unfälle in der Gemeinde nach Art und Schwere gekennzeichnet sind, zusammengetragen. Dazu kommen Ortsbesichtigungen, Elternbefragungen und Verhaltensbeobachtungen. Der Plan ist eine genaue Bestandsaufnahme der für den Radverkehr wichtigen Gegebenheiten im Einzugsbereich der Schule.

Für Eltern und Schulen sind die vielen Details jedoch verwirrend. Deshalb wird aus dem Grundplan der eigentliche Radschulwegplan entwickelt. Er empfiehlt in verständlicher Form, welche Wege für Schüler geeignet sind. Er verzeichnet zudem gefährliche Stellen, die zu meiden sind.

Der Plan mit Routen aus allen Richtungen wird in der Schule ausgehängt. Einzelrouten aus den jeweiligen Richtungen können auf DIN-A4-Blättern verteilt oder auf der Schulhomepage eingestellt werden. Um geeignete Wege hervorzuheben, werden sie häufig mit grünen Linien markiert. Gefährliche Stellen werden mit Ausrufungszeichen gekennzeichnet und erläutert.

Radschulwegpläne dienen auch der Verbesserung der Radverkehrsanlagen. Da beim Erstellen die Radfahrerunfälle der letzten drei Jahre ausgewertet werden, ergeben sich wichtige Anhaltspunkte über die Sicherheit des Radverkehrs. Zudem werden alle Wege einer Überprüfung unterzogen: Radwege, Radfahrstreifen und Schutzstreifen einschließlich Beschilderung, Markierung und Ampelschaltungen.

So wird deutlich, wo Verbesserungsbedarf besteht. Die zutage tretenden Mängel sollten zeitnah beseitigt werden. Oft sind effektive Maßnahmen mit geringem Aufwand möglich.


Fortschreibung der Pläne

Der beste Plan ist wertlos, wenn er veraltet ist. Verkehrsentwicklungen und Bauaktivitäten verändern immer wieder die Verkehrssituation. Der Radschulwegplan muss regelmäßig überprüft und aktualisiert werden.

(nach GDV: Neue Schule – neue Wege. Informationen zur Schulwegsicherung für Eltern, Schulen und Behörden. Sabine Degener, Michael Heß, Klaus Schuh, Berlin 2006, S. 26 ff.)