Insgesamt 31 in Deutschland erhältliche Babyschalen und Kindersitze haben der ADAC und die Stiftung Warentest im aktuellen Kindersitztest (Mai 2019) unter die Lupe genommen. Die Sitze wurden auf ihre Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und ihren Schadstoffgehalt hin untersucht.

Viele gute Sitze in allen Altersklassen – zwei Modelle fallen durch!

27 von 31 Modellen überzeugen

27 Modelle übertreffen die gesetzlichen Vorschriften zum Teil deutlich und schneiden mindestens mit „befriedigend“ ab, zwei weitere erhalten ein „ausreichend“. Spitzenreiter ist die Babywanne „Maxi-Cosi Jade + 3wayFix“, die vor allem in der Kategorie „Sicherheit“ punktet. Allerdings zählt die Babyschale mit 420 Euro zu den teuersten Produkten ihrer Klasse und kann nur in den ersten Lebensmonaten (bis 70 cm Körpergröße) genutzt werden.

Kindersitztest In Landsberg, Versuchsaufbau. Test Dummie Foto: Andreas Ratzek

Prüfkandidaten im Test. Die Sitze werden auf Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffgehalt untersucht. Quelle: ADAC / Andreas Ratzek


Testverlierer

Verlierer im aktuellen Test sind der „Chicco Oasys i-Size Bebecare“ und „Maxi-Cosi TobiFix“. Der „Oasys i-Size“ hat beim Frontaufprall versagt. Das Gurtschloss wurde beim Crashtest aus der Sitzschale gerissen und der Kinder-Dummy herausgeschleudert. Das Verletzungsrisiko im Ernstfall ist dadurch enorm. Chicco wurde vorab über das Testergebnis informiert und liefert nach eigenen Angaben nur noch eine überarbeitete Version aus. Beim „Maxi-Cosi TobiFix“ enthält der Bezugstoff das Flammschutzmittel TCPP in zu hoher Konzentration.


Sitze mit Alarmsystem

Vier der getesteten Modelle haben ein optionales Alarmsystem, das verhindern soll, dass Kinder im Auto vergessen werden. Die Sitze – mit Ausnahme des „Chicco Oasys i-Size“ – konnten überzeugen, die Alarmsysteme jedoch nicht. Die Tester befürchten unter anderem, dass sich Eltern zu sehr auf das Alarmsystem verlassen könnten.


Langjährig verwendbare Sitze

Inzwischen kommen immer mehr Sitze in den Handel, die sich vom Säuglings- bis ins höhere Kindesalter verwenden lassen. Die meisten konnten im Test mit „gut“ oder „befriedigend“ abschneiden. Der Nachteil: Das Kind kann im Sitz nicht außerhalb des Autos befördert werden.


Isofix immer beliebter

Zunehmend beliebter werden Produkte, bei denen Basis und Sitz getrennt sind. Mit nur einer Isofix-Station können im Laufe der Jahre zwei oder drei altersgemäße Sitze desselben Herstellers montiert werden. Nachteil: Eltern legen sich über Jahre hinweg auf einen Hersteller fest.


Preise für Kindersitze ziehen an

Unerfreuliche Erkenntnis aus dem Test: Kindersitze werden immer teurer. Der Großteil der aktuell getesteten Modelle ist nicht unter 200 Euro erhältlich. Die teuersten kosten sogar über 500 Euro. Dass aber Preis und Qualität nicht zwingend zusammenhängen müssen, zeigt der im Test durchgefallene „Chicco Oasys i-Size“, der mit 400 Euro zu den teureren Modellen in seiner Klasse zählt.

Gleichzeitig gibt es Kandidaten, die für unter 100 Euro zu haben sind und dabei von unseren Testern gute ADAC-Urteile erhalten wie der „Nania Beone SP“ oder der „Britax Römer Adventure“.