Die Zahl der auf dem Schulweg schwer verletzten oder getöteten Kinder ist seit Jahren rückläufig. Dennoch verunglücken immer noch zu viele Grundschüler als Fußgänger, Radfahrer und als Mitfahrer im Pkw.

Die Unfallursachen sind vielfältig. Teils sind es Gründe, die nur längerfristig zu beeinflussen sind, teils liegt den Unfällen individuelles Fehlverhalten zugrunde. Genannt seien:

  • unübersichtliche Kreuzungen oder Übergänge,
  • stark befahrene Straßen,
  • Einmündungen und Einfahrten,
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Schwer einsehbare Ein-und Ausfahrten stellen Kinder vor große Herausforderungen.

  • parkende Autos, die die Gehwege blockieren und die Sicht verstellen,
  • Baustellenbereiche,
  • fehlende Sicherungsmaßnahmen wie Mittelinseln oder Fußgängerampeln,
  • defekte Verkehrsampeln,
  • Regelungen, die Kinder überfordern oder irreführen, wie Kreisverkehr, grüner Pfeil oder Zebrastreifen,
  • schlechte Sichtverhältnisse durch Dunkelheit, Regen oder Schnee,
  • rücksichtsloses Verhalten mancher Verkehrsteilnehmer,
  • massive Geschwindigkeitsüberschreitungen,
  • mangelnde Sicherung im elterlichen Auto.

Bei der Wahl eines geeigneten Schulwegs sollte man solche Punkte berücksichtigen.

Gefahren Schulweg Sehen Verkehrserziehung Grundschule Kinder Mobilitätsbildung Hindernisse

Für kleinere Kinder nicht zu „übersehen“: Hindernisse auf dem Schulweg.


Daneben spielen natürlich die altersgebundenen Fähigkeiten von Kindern eine Rolle:

  • Bei Verkehrssituationen mit Mehrfachanforderungen sind Grundschüler überfordert.
  • Kinder sehen und hören anders, schätzen Situationen falsch ein.
  • Sie lassen sich rasch ablenken, reagieren spontan und impulsiv.
  • Sie verhalten sich in der Gruppe anders, als wenn sie alleine gehen.

Wie gefährlich ist der Schulweg?

Jedes auf dem Schulweg verletzte Kind ist eines zu viel. Ein Unfallschwerpunkt ist tatsächlich die Zeit zwischen 7 und 8 Uhr morgens, wenn praktisch alle Kinder unterwegs sind. In den meisten Jahren ereigneten sich zu keiner Stunde so viele Unfälle. Diese war 2020 anders, Grund dürften die langen pandemiebedingten Schulschließungen gewesen sein. Ein weiterer Schwerpunkt liegt nach Schulschluss zwischen 13 und 14 Uhr. Allerdings sind Grundschüler nachmittags, beim Spielen oder Radfahren in der Wohnumgebung insgesamt gefährdeter als auf dem Weg zur Schule. Die meisten Unfälle finden zwischen 15 und 19 Uhr statt. In dieser Zeit setzt auch der abendliche Berufsverkehr ein, auf dem gestresste Erwachsene schnell nach Hause wollen.

Unfaelle Kinder Bis 15 Jahre Deutschland 2020 Uhrzeit Verkehrsunfaelle Statistik Statistisches Bundesamt

Der morgendliche Schulweg ist ein Unfallschwerpunkt. Quelle: Statistisches Bundesamt, 2021