Radfahren liegt im Trend. Hohe Spritpreise und immer längere Staus führen zu einem Wandel der Alltagsmobilität. Das Rad ist in vielen Bereichen eine günstige, zeit- und nervensparende Alternative zum Pkw oder ÖPNV. E-Bikes und Pedelcs eröffnen neue Perspektiven für die Zukunft. Die Gestaltung der Infrastruktur orientiert sich zunehmend auch an den Bedürfnissen von Radfahrern, bis hin zu Radschnellwegen.

Das Fahrrad – eine Erfolgsstory

Vor über 200 Jahren erfand Freiherr von Drais eine „lenkbare Laufmaschine“. Diese Draisine hatte eine verblüffende Ähnlichkeit mit heutigen Laufrädern für Kinder. Damals ahnte niemand, welchen Siegeszug das Fahrrad antreten würde. Die Anfänge waren bescheiden. Jahrzehnte später kamen in Frankreich eine Tretkurbel und eine Bremse hinzu. Zum Fortbewegungsmittel für alle wurde das Fahrrad aber erst im 20. Jahrhundert. Bis heute ist es weltweit das Verkehrsmittel Nummer 1.

Image Of Object 1960/675 From Stadtmuseum Karlsruhe

Wie alles begann: Eine Draisine / Laufmaschine von ca. 1820 aus dem Nachlass des Freiherrn von Drais. Populär wurde das Fahrzeug in dieser Form nicht. Das Fahrrad trat erst mit der Erfindung des Pedalantriebs in den 1860er- und des Kettenantriebs in den 1870er-Jahren seinen Siegeszug an. Zu sehen ist die Draisine im Stadtmuseum Karlsruhe. Foto: Badisches Landesmuseum / Thomas Goldschmidt [CCBY-ND]


Radfahren liegt im Trend

Das Fahrrad erfreut sich in Deutschland größter Beliebtheit. Quer durch alle Altersklassen wird Rad gefahren. Auf dem Weg zur Arbeit, in der Freizeit, beim Sport: Radfahren liegt im Trend. Die Pandemie hat diese Entwicklung noch einmal  beschleunigt. Besonders E-Bikes und Pedelcs sorgen aktuell für einen wahren Boom auf dem Fahrradmarkt. 2020 wurden in Deutschland 1.95 Millionen E-Bikes verkauft, ein Plus von 43,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2019: 1,36 Mio., 2018: 980.000; 2017: 720.000; 2016: 605.000; 2015: 535.000 Stück). 2020 waren 38,7 Prozent aller verkauften Fahrräder mit einem Motor ausgestattet. Insgesamt sind derzeit nach Schätzungen des Zweirad-Industrie-Verbandes (ZVI) über 7,1 Millionen solcher Fahrzeuge unterwegs, Tendenz steigend.

Derzeit gibt es in Deutschland rund 79,1 Millionen Fahrräder, fast ein Fahrrad pro Einwohner. Vor einem Jahrzehnt vorher waren es nur 68 Millionen. Nach Angabe des Statistischen Bundesamtes wurden 2015 in Deutschland 24.800.000.000 km mit dem Rad gefahren. Das entspricht mehr als 618.000 Fahrten um den Äquator!


Darum ist das Fahrrad so beliebt!

Das Fahrrad ist zuverlässig, relativ preiswert in der Anschaffung und im Unterhalt. Auf kürzeren Strecken ist es flexibel wie kaum ein anderes Verkehrsmittel. Angesichts hoher Benzinpreise und immer längerer Verkehrsstaus ist es besonders im städtischen Bereich eine gute Alternative zum Pkw. Die Infrastruktur wird langsam fahrradfreundlicher. Auf Kurzstrecken kommt man mit dem Fahrrad oft schneller ans Ziel.

Weitere Pluspunkte: Es schont die Umwelt. Und nicht zu vergessen: Radfahren macht Spaß, hält fit und ist gesund.


Fahrradhelme und weiteres Zubehör

Unterschiedliches Zubehör steigert die Attraktivität: vom Kindersitz über den Fahrradanhänger bis zum Fahrradträger am Pkw, um auch im Urlaub nicht auf das Rad verzichten zu müssen. Fahrradhelme sorgen für Sicherheit.


Kinder und Fahrräder

Für Kinder bedeutet das Fahrrad noch weitaus mehr. Es ist das erste Verkehrsmittel, auf dem sie eigenständig ihren Mobilitätsradius erweitern. Dem Radfahren-Lernen kommt daher eine große Bedeutung zu – im Elternhaus und bei der schulischen Radfahrausbildung.

Radfahrausbildung Verkehrserziehung Grundschule Klasse 4 Praxis Fahhrad Verkehrsmittel

Das Fahrrad ist für Jungen und Mädchen zunächst ein wichtiges Spielmittel und dann das Verkehrsmittel Nr. 1.